Surreale Realität

Lesezeit: etwa 2 Minuten

Das Coronavirus ist allgegenwärtig und wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mehrfach bekräftigt, stehen wir am Anfang dieser Pandemie. In der Fußballsprache würde es heißen, das Spiel hat grad erst begonnen, aber keiner kann es abschätzen, ob das Spiel tatsächlich schon nach 90 Minuten enden wird.

In jedem Bereich unseres Lebens gibt es bereits Einschränkungen. Alle Fußball-Ligen wurden gestoppt. Bundesländer beschließen „Corona-Ferien“. An Grenzen zu anderen Ländern wird kontrolliert oder die Einreise untersagt. Veranstaltungen werden reihum abgesagt – auch in Griesheim. Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert zudem an die Bevölkerung auf Konzerte und Clubbesuche zu verzichten. Selbst der soziale Kontakt zueinander soll auf das mindeste reduziert werden.

„Ich heiße Robert Neville. Ich habe in New York City überlebt. Falls es irgendwo noch jemanden gibt … irgendjemanden. Bitte. Du bist nicht allein.“ Wer sich gedanklich im Film „I am Legend“ mit Will Smith wieder findet, der ist nicht allein. So geht es vielen mittlerweile. Im Film geht es auch um ein Virus das sich über den gesamten Erdball ausbreitet und die Zivilgesellschaft nahezu auslöscht. Nur wenige haben Überlebt.

Nein, bei uns herrscht keine Endzeitstimmung, auch wenn Hamsterkäufer es glauben mögen. Aber das surreale aus dem Film ist zum Teil Realität, unabhängig davon dass uns auch das surreal vorkommt. Einreiseverbote, isolierte Länder und die Vermeidung von großen Menschenansammlungen.

Das muss jeder für sich verstehen können und sich den Veränderungen stellen, die notwendig sind um die Verbreitung zu unterbrechen. Professor Dr. Lothar H. Wieler vom RKI stellt klar, dass die Pandemie nicht so schnell gestoppt werden kann, aber die Einschränkungen dienen dazu die Verbreitung wenigstens zu verlangsamen bis die Forschung geeignete Gegenmittel entwickeln kann. Das kann Monate oder auch Jahre dauern.

Deswegen ist jeder einzelne angehalten das bestmöglichste für sich und die Mitmenschen zu tun, um eine Verbreitung zu vermeiden. Das bedeutet aber nicht, dass man Supermärkte leer kaufen oder in Notfallaufnahmen eindringen muss, um sich mit Masken und Desinfektionsmittel einzudecken. Das bedeutet nicht, dass man das Leben absagen muss. Familien können weiterhin an Wochenenden oder in den Ferien weg fahren. Freunde können sich nach wie vor treffen.

Eine besondere Aufmerksamkeit haben unsere älteren Mitbürger verdient, die als Risikogruppen gelten. Blicken sie in ihrer Nachbarschaft und erkundigen sie sich, ob die Älteren Hilfe brauchen. Übernehmen sie den Einkauf oder machen einen Spaziergang.

Wenn sich jeder an die Grundregeln hält, wird es kein „I am Legend“ geben:

– Gründliches Händewaschen mit Seife
– Niesen-Husten-Regel beachten
– Kein Handschlag, nutzen sie stattdessen den Elbogen.
– Vermeiden sie den direkten Kontakt an Gegenständen wie Haltegriffen und Türklinken.
– Seien sie Achtsam