Konversionsgebiet Süd-Ost : Vorstellung der Entwürfe

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Mit Riesenschritten gehen die Planungen für das Konversionsgebiet Süd-Ost am ehemaligen August-Euler-Flughafen voran. Ende April werden die im Wettbewerb befindlichen sechs Planungsbüros in einem „Zwischenkolloquium“ ihre ersten Entwürfe der Jury vorlegen, die dazu Anregungen geben kann. Die von der Stadt Griesheim und dem Investor Sahle-Baubetreuung eigens gegründete Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim (SEGG) will dabei einen ungewöhnlichen Weg gehen: Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit bekommen, diese Phase mitzuerleben, erklärte die Gesellschaft in einer Pressemitteilung.

Üblich ist dieses Verfahren nicht und die SEGG hat sich dafür eigens eine Sondererlaubnis der Landesarchitektenkammer Hessen eingeholt. Ziel der ungewöhnlichen Maßnahme sei es, das ganze Verfahren so transparent wie rechtlich möglich zu machen und die Griesheimer früh in die Planungen einzubinden, so SEGG-Projektleiter Erich Varnhagen.

Am 30. April sollen die ersten Entwürfe in der Wagenhalle ausgestellt werden. Von 10 bis 19 Uhr stellt die SEGG die vorläufigen Pläne aus, die in den Tagen zuvor der Jury vorgestellt wurden. Die außergewöhnliche Ausstellung findet dabei nicht nur unter den besonderen rechtlichen Bedingungen, sondern auch unter den Corona-Beschränkungen statt. So müssen sich die Besucher zur Vertraulichkeit verpflichten, Aufzeichnungen oder Fotos dürfen nicht gemacht werden. Zugang haben nur Bürgerinnen und Bürger aus Griesheim, die sich zuvor angemeldet haben. Der Einlass erfolgt zu vorher festgelegten Zeitfenstern. Aufgebaut sind zwei identische Rundgänge in einzelnen Sektionen, so dass maximal zwei Personen gleichzeitig vor einem Plan zusammenkommen. Während des ganzen Aufenthalts in der Wagenhalle herrscht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske. An den einzelnen Sektionen können die Besucher dann direkt zu den jeweiligen Plänen Kommentare und Anregungen geben, die an die Jury und die Bewerber weitergeleitet werden.

Griesheims Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl hat die ungewöhnliche Veranstaltung der SEGG begrüßt. Aufgrund der rechtlichen Bedingungen sei dies ein aufwändiges Verfahren, so Krebs-Wetzl, das zudem noch unter Corona-Bedingungen stattfinden müsse. „Aber es ist ein großartiger Beitrag zur Transparenz und zur frühzeitigen Einbindung der Bürgerschaft in dieses für die Entwicklung Griesheims so wichtige Projekt“, erklärte der Bürgermeister.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich für die Veranstaltung über die Online-Beteiligungsplattform der Stadt Griesheim www.griesheim-gestalten.de/calendar anmelden. Personen ohne Internetzugang können sich telefonisch unter Telefon 06155/701-198 an die Stadt Griesheim wenden. Die Angemeldeten erhalten in den Tagen vor der Veranstaltung eine offizielle Einlassbestätigung, mit der sie zum festgelegten Zeitpunkt in die Halle eintreten können, sowie eine Einweisung in das Hygienekonzept. Die Teilnehmerzahl ist auf 24 Personen pro Zeitfenster begrenzt, Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt. Anmeldeschluss ist am 25. April.

Auf der „Konversionsfläche Südost“ am ehemaligen August-Euler-Flughafen soll ein neues Stadtviertel für Griesheim entstehen. Geplant ist ein lebendiges Quartier mit den Schwerpunkten Wohnen und Erholen, das zudem einen Übergang zum wertvollen Naturraum am Rand der Stadt bildet. Auf dem Gelände sollen Wohnungen für Menschen aller Altersgruppen und aller Einkommensklassen entstehen. Ein wesentlicher Teil der Wohnungen wird mit öffentlicher Förderung erstellt. Das Quartier soll nach modernsten ökologischen Erkenntnissen entwickelt werden. Großer Wert wird dabei auf nachhaltiges Bauen und ein umweltgerechtes Mobilitätskonzept gelegt. Für die Entwicklung des rund 10 Hektar großen Areals hat die Stadt Griesheim gemeinsam mit der Sahle-Baubetreuungsgesellschaft mbH die „Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim mbH (SEGG)“ gegründet. Für die Planung wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben, über dessen Ergebnisse eine Fachjury im Juli 2021 entscheiden soll. Das Projekt soll innerhalb von maximal fünf Jahren realisiert werden.