Entwurf „Griesheimer Anger“ erhält Planungsauftrag für „Konversion Süd-Ost“

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Entscheidung gefallen – Modernes Wohngebiet auf dem ehemaligen Flugplatz darf von Bonner Planungsbüro Ulrich Hartung GmbH geplant werden

Die Würfel sind gefallen: Auf der jüngsten Griesheimer Stadtverordnetenversammlung konnte Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl das Ergebnis der Vergabeentscheidung für das Projekt „Konversion Süd-Ost“, die Umgestaltung des ehemaligen Flugplatzes zu einem Wohngebiet, bekanntgeben. Der Zuschlag der Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim (SEGG) geht an das Planungsbüro Ulrich Hartung GmbH.

Die Entscheidung sei nach intensiver Beratung und Diskussion unter den Beteiligten der SEGG und der fachplanerischen Vertreter der Stadt Griesheim und Sahle Wohnen einstimmig getroffen worden, berichtete Bürgermeister Krebs-Wetzl. Zuvor waren zwei erste Preise von der fachkundigen Jury unter sechs Planungsbüros im städtebaulichen Wettbewerb vergeben worden. „Beide Erstplatzierte wurden nach Abschluss des Wettbewerbs für eine Überarbeitungsphase mit Hinweisen der Jury versorgt“, so der Bürgermeister.

 

Bereits im April hatten die Planungsbüros ihre ersten Entwürfe in einer Sonderveranstaltung der SEGG, einem sogenannten „Zwischenkolloquium“, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Stadtentwicklungsgesellschaft ist eigens von der Stadt Griesheim gegründet worden. Die Sahle Baubetreuungsgesellschaft trat als Partner ein, um die Konversion auf dem rund 10 Hektar großen Gelände des ehemaligen Flughafens umzusetzen. Krebs-Wetzl lobte in diesem Zusammenhang noch einmal die keineswegs übliche, äußerst erfolgreiche Veranstaltung, bei der den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geboten wurde, ihre Anregungen und Wünsche zu den einzelnen Entwürfen einzubringen. Über 1000 Ideen sind damals zusammengekommen. „Dies unterstreicht das Engagement und Interesse der Bürgerschaft, aber auch unseren Willen zur Transparenz und zur Einbindung der Griesheimer in dieses wichtige Projekt“, so der Bürgermeister.

Gemeinsam mit den Vorschlägen und Anmerkungen der Jury gab es also genug Futter für die beiden Planungsbüros, die in den Folgewochen ihre Konzepte überarbeitet und konkretisiert haben. Die Aufgaben hätten beide Bewerber hervorragend mit unterschiedlichen Konzepten erfüllt, berichteten SEGG-Geschäftsführer Jens Gottwald und Projektleiter Erich Varnhagen. Am Ende setzte sich das Planungsbüro „Ulrich Hartung GmbH“ aus Bonn, gemeinsam mit dem landschaftsarchitektonischen Partner studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH aus Düsseldorf, gegenüber dem Mitstreiter aus Frankfurt am Main „Tobe Stadt – Torsten Becker Stadtplaner“ durch, da hier die gestellten Herausforderungen am besten gelöst worden seien.

Ausschlaggebend für die Entscheidung war die im Entwurf von Ulrich Hartung enthaltene klare städtebauliche Figur eines „grünen Angers“, der die besonderen Herausforderungen im Umgang mit der sensiblen umliegenden Natur aufnimmt. Hinzu kommt der überzeugende Ansatz zur Schaffung von qualitätsvollem und bezahlbarem Wohnraum für die Breite der Bevölkerung. Die Berücksichtigung der Belange der Nachbarschaft und die verträgliche Einbindung in die Umgebung seien weitere Faktoren, die die Beteiligten der SEGG überzeugten.

Das Planungsbüro Ulrich Hartung mit Sitz in Bonn hat als Büro für Stadtplanung und Projektentwicklung bereits eine Reihe bedeutender Planungen und Entwürfe realisiert. Dazu gehören unter anderem das Altstadtquartier Büchel in Aachen, das Wohngebiet Dransdorf in Bonn, der Campus Bochum, das Glasmacherviertel Düsseldorf oder den Bebauungsplan für den Neubau des UNO-Klima-Sekretariats in Bonn. Außergewöhnliche Projekte, wie etwa das mit Geflüchteten entwickelte Konzept zum Wiederaufbau der syrischen Stadt Azaz haben dem Büro höchste Anerkennung eingebracht.

Als Abschluss des Verfahrens erwartet die Bürgerinnen und Bürger zum Ende des Monats die große Ausstellung aller Wettbewerbsergebnisse. Der konkretisierte Entwurf Ulrich Hartungs „Griesheimer Anger“ wird ebenfalls im Rahmen dessen gebührend präsentiert.

Zur Ausstellung lädt die SEGG erneut in die Wagenhalle ein, die am Donnerstag, 30. September bis Samstag, 2. Oktober geöffnet hat.
Der Donnerstag, 30.09. beginnt mit einer feierlichen Ausstellungseröffnung um 15 Uhr, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Öffnungszeiten:
Donnerstag, 30.09. 15-20 Uhr
Freitag, 01.10.  16-20 Uhr
Samstag, 02.10. 9-13 Uhr

Im Gegensatz zum Zwischenkolloquium, das unter erheblichen Corona-Einschränkungen stattfand und nur einzelne Gruppen in begrenzter Zeit zuließ, sind dieses Mal vorherige Anmeldungen nicht erforderlich. Es gilt allerdings nach aktuellem Stand die bekannte „3G-Regel“. Das heißt, die Besucher müssen einen Nachweis über den vollständigen Impfschutz, einen Genesenen-Nachweis (nicht älter als sechs Monate) oder einen aktuellen Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden) vorlegen.