Corona-Tests geben den DRK-Tageszentren mehr Sicherheit

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Das Coronavirus hat auch die Betreuung von Menschen mit Demenz in den DRK-Tageszentren in Arheilgen und Eberstadt ziemlich durcheinandergewirbelt. Aber nach anfänglicher Sorge und Unsicherheit ist nun ein Stück weit der Alltag zurückgekehrt, zu dem mittlerweile nicht nur die AHA+L-Regel gehört, also Abstand halten, Hände waschen, Schutzmaske tragen und die Räume regelmäßig lüften.

„Wir haben das bestehende Hygienekonzept überarbeitet, ein Schutzkonzept entwickelt und diese unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Verordnungen des Landes Hessen aktualisiert“, erläutert Heike Kasten, Einrichtungsleitung der DRK-Tageszentren in Darmstadt. „Schon im Frühjahr 2020 haben wir bei unserer Arbeit Schutzmasken eingesetzt. Weil zunächst der professionelle Mund-Nasen-Schutz knapp war, haben wir selbst welche aus Stoff genäht. Heute tragen wir selbstverständlich FFP2-Masken“, ergänzt Claudia Heilmann-Lelle, Pflegedienstleitung beider Tageszentren.

„Seit einiger Zeit wird allmorgendlich Temperatur gemessen, die Hände desinfiziert und mehrmals die Woche auf das Virus getestet: von Montag bis Freitag, zweimal wöchentlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mindestens einmal pro Woche die Tagesgäste. Alle Komponenten zusammen, aber insbesondere die Tests geben mehr Sicherheit – für die uns anvertrauten Menschen und für uns selbst.“

An fünf Tagen in der Woche werden in den beiden DRK-Tageszentren Menschen mit Demenz betreut. Die Tagesgäste sollen sich wohlfühlen und an einer sinnvollen Tagesgestaltung teilhaben. Für Angehörige bedeutet dieses Angebot eine große Entlastung. Viele der Tagesgäste werden vom Fahrdienst des DRK Darmstadt abgeholt. Auch hier besteht Maskenpflicht und um den Abstand zu wahren, werden weniger Fahrgäste transportiert. Das bedeutet im Gegenzug, dass der Fahrdienst nun mehr Touren fahren muss und nach Möglichkeit auch Angehörige Gäste bringen und abholen.

Weniger Tagesgäste, intensivierter Kontakt zu Angehörigen

„Weil das Angebot insbesondere für Angehörige aus systemrelevanten Berufen wichtig ist, waren die Tageszentren nie geschlossen“, schildert Claudia Heilmann-Lelle weiter. „Allerdings wurde die Anzahl der Tagesgäste deutlich reduziert“, so Heike Kasten weiter. „Zurzeit haben wir mit acht anstatt 13 Tagesgästen in Arheilgen und neun anstatt 15 Tagesgästen in Eberstadt eine Auslastung von 60 Prozent.“ Während des ersten Lockdowns ging aufgrund der berechtigten Sorge um Ansteckung die Anzahl der Tagesgäste noch drastischer zurück, sodass zwischenzeitlich die Betreuung beider Standorte auf nur einen zusammengelegt wurde. Mitarbeitende mit freien Kapazitäten halfen in anderen Pflegebereichen wie im ambulanten Pflegedienst des DRK Darmstadt und im DRK-Seniorenzentrum Fiedlersee aus. „Unsere für den Sozialdienst verantwortliche Kollegin, Christiane Härtling, hat zu diesem Zeitpunkt die Angehörigen unserer Tagesgäste viel telefonisch beraten. In besonderen Fällen hat eine Kollegin Hausbesuche gemacht, um vor Ort Unterstützung zu bieten“, berichtet Claudia Heilmann-Lelle. Insgesamt wurde der Kontakt zu den Angehörigen intensiviert: Regelmäßig werden diese zusätzlich per Post über die aktuelle Lage und die weitere Entwicklung informiert; mindestens einmal im Monat.

Mögliche Aktivitäten in der Betreuung

Während der entspannteren Pandemie-Lage im Sommer 2020 wurden wieder beide DRK-Tageszentren geöffnet. Seitdem wird morgens unter Einhaltung des verordneten Abstands wieder gemeinsam gefrühstückt. „Das Umstellen der Tische im Gemeinschaftsraum hat nicht allen Tagesgästen gefallen“, erzählt Heike Kasten. „Erfreulicherweise sind aber die meisten Schutzvorkehrungen für sie nicht sehr belastend wie die wenig angenehmen Schnelltests oder das Maskentragen im Bus und bei Spaziergängen. Für wenig Begeisterung sorgt das Lüften bei kalten Temperaturen. Aber wir mummeln dann unsere Gäste kuschelig-warm ein.“ Auch das gemeinsame Kochen ist mittlerweile mit Schutzmaske und Handschuhen wieder möglich. In geselliger Runde gesungen wird allerdings zurzeit nicht mehr. Stattdessen werden Lieder gehört, die sich positiv auf die Stimmung der Tagesgäste auswirken.

Beide, Heike Kasten und Claudia Heilmann-Lelle, zeigen sich absolut erfreut über die Entwicklung der Teamarbeit in dieser krisengeprägten Zeit. Gemeinsam mit Christiane Härtling ist es ihnen gelungen, die Arbeit in den Tageszentren weitgehend zu normalisieren und auch dem Team selbst etwas die Angst zu nehmen, die im Pflegebereich während der Pandemie immer mitschwingt.